13. 1991 bis 1996

Jahr       Faslamsvadder               Faslamsmudder         Festlokal
1991      Joachim Bardowicks       Dirk Geiser               Schützenhaus
1992      Uwe Feiler                       Frank Wölper            Schützenhaus
1993      Volker Niehaus               Frank Hardt              Schützenhaus
1994      Michael Roth                  Christian Meyer       Schützenhaus
1995      Karsten Meyer               Markus Neven          Schützenhaus
1996      Helge Möller                  Martin Dierks            Schützenhaus

1991 – „Hedi`s Comeback“

Nachdem Rundt’s Gasthaus geschlossen war, mußten wir uns ersteinmal neue Örtlichkeiten besorgen. Für 1991 mußten wir uns also etwas überlegen. Es standen drei Gasthäuser zur Verfügung.

1. Gasthaus Pehmöller : Ein Wirtshaus mit großer Faslamstradition.
Als ich hier vorstellig wurde, wußte ich gleich, daß es nichts wird. Die Antwort war also:“ Nein, kann ich mir nicht vorstellen“.
Außerdem verbellte mich dieser nervige Köter.
(Wer mich kennt, der weiß, daß ich Hunde liebe !!!)

2. Tangermann Roydorf : Wer einmal dort war, weiß also, daß in diesem Gasthaus noch weniger Temperament vorhanden ist, als bei Pehmöller. Dagegen ist „Mutter Pu“ sogar ein Tanzlokal.

3. Gasthaus Alpers : Nachdem uns Hannes Alpers 1990 so gut betreut hatte, war unser erster Weg zu ihm. Außerdem gab es kaum andere Möglichkeiten.
Genau dieser Umstand war ihm wohl bekannt. So ergab es sich, daß Hannes, ganz Geschäftsmann, seinen Vorteil voll ausspielen wollte.
Er hatte aber nicht damit gerechnet, daß wir uns Gedanken über eine eigene Bewirtung gemacht hatten.

So kamen wir zur 4. Möglichkeit und somit zu  „Hedi’s Comeback“ .
Wir feierten in der Schützenhalle !
Neben der Absprache mit Hedi, holten wir uns ersteinmal das Einverständnis der Schützenkameradschaft L./ R. .

Als ich Hedi damals auf diese Idee angesprochen habe, da war bei ihr sofort Begeisterung zu verspüren. Sie sagte sofort zu und war mit guten Ideen und professioneller Planung immer zur Stelle.

Als „geschichtswürdig“ sind neben ihrer Hochzeitssuppe, ihre Frikadellenbrötchen zu bezeichnen, die liebevoll „Hediburger“ genannt wurden. (Die gab es auch schon auf dem Bahnhof) Manch ein hungriger Faslamsbruder schlug sich schon hier den Magen mit voll.
Hedi’s bewährte Mitarbeiter kannte man teilweise auch schon vom Bahnhof. Neben Thea und Olga halfen viele fleißige Hände mit.
Olga lieferte übrigens die größte Kapriole nach einem „Jeckausgraben“ : Jeder sollte ein kurzes Statement halten. Als Olga dran war, stieg sie auf einen Stuhl, damit sie alle sehen konnten. Leider verlor sie das Gleichgewicht und fiel mit dem Stuhl nach rückwärts auf den Boden.   Stille im Saal!
Als sie sich wieder aufrappelte, hörte man bei allen Anwesenden ein lautes Aufatmen.
Im nächsten Jahr verzichteten wir auf Olgas Kunststücke, sie brauchte nicht mehr auf den Stuhl steigen.

So feierten wir in der Schützenhalle von 1991-1995 mit Hedi als Festwirtin. Es hat immer alles gut geklappt und wir waren mit ihr und ihrem Team sehr zufrieden.

1991: Wir sind ein eingetragener Verein

Im Dezember 1990 haben wir die Eintragung ins Vereinregister der Stadt Winsen/Luhe beantragt. Ab 1991 heißen wir :

           Faslamsvereinigung Luhdorf/Roydorf e.V.

Die Frage nach dem  „Warum“  wurde uns damals oft gestellt.
Wir wollten eine feste Struktur in den Verein bekommen, feste Mitgliederzahlen, mit denen man arbeiten kann und die man direkt ansprechen kann. Die damaligen Teilnehmerzahlen schwankten ständig.
Außerdem konnten so auch passive Faslamsbrüder und ,-schwestern weiterhin im Verein bleiben. Das Zugehörigkeitsgefühl bleibt somit erhalten.

1991 stieg die Mitgliederzahl auf über 100, Ende 1992 waren wir sogar bei 125 Mitgliedern. Wobei wir damals mehr passive als aktive Mitglieder hatten.

Heute freuen wir uns über:
– 69- Aktive
– 53- Passive
–   1- Ehrenmitglied
-123- Mitglieder

Die Vereinsarbeit leisten der Vorstand, die Faslamseltern und der Beirat. Auch andere Mitglieder unterstützen den Verein wo sie können.

Zweck des Vereins ist:

Die Förderung der Geselligkeit und des Brauchtums.

“ Das Schnorren „

Auch schnurren oder piezen genannt. Bei uns hieß es aber im letzten Jahrzehnt immer schnorren.
Das Schnorren begann immer am Faslamssamstag um 07.00Uhr. Man traf sich beim Festwirt und glühte schon mal vor. Dann ging es mit Trecker und Wagen nach Alt-Roydorf.
Traditionell wurde immer der gleiche Weg genommen, außer als die Autobahn erstellt wurde, und wie unsere Faslamsmudder Jörg Krause verschlafen hatte. Wir mußten ihn von zu Haus abholen. So etwas ist auch einmalig in unserer Faslamsgeschichte. Kaum zu glauben, aber wahr….

Schnorren begann also immer in Alt-Roydorf. Hier waren die Bauern es auch gewohnt, wenn wir früh zum Schnorren kamen.
Der restliche Roydorfer Teil lag aber noch oft im Tiefschlaf. Viele Haustüren blieben, besonders im neueren Teil auf der anderen Seite der Landstraße, geschlossen.
Das erfreulichste Ereignis in Roydorf ist immer wieder das Frühstück bei H.H. Ruschmeyer. Tolle Geste von ihm und seiner Familie.
Übrigens: Eine Champignonsuppe hat es dort noch nie gegeben.

Ein Erlebnis werden viele wohl auch nicht vergessen. So hatten wir echten Ärger mit der Lehrerschaft in der Realschule. Hier verstand keiner so recht unseren Spaß, wollten wir in der Schule doch nur ein „bißchen“ schnorren.

Nach Roydorf, ging es immer der Landstraße in Richtung Luhdorf lang. Hier wurden bis Pehmöllers Gasthaus beide Seiten beschnorrt.
In jedem Jahr gab es kleinere Staus für die Autofahrer.
„Eile mit Weile“.    So manch einer hat uns wohl verflucht.
Die beste Story aber erlebten wir 1992. Unser etwas reifer gewordener Faslamsbruder „Pöschel“ Manfred Poschwatta zeigte uns, wie man in der Neuzeit schnorrt. Er, Jörg Krause und Andre Cohrt legten den Verkehr lahm, so daß ein kilometerlanger Stau entstand.
Sie kassierten einige Autofahrer ab und konnten später eine Summe von über 200,-DM in die Faslamskasse legen. Gute Arbeit Jungs!

Weiter ging es dann durch den Kirschenweg zum Waldweg. Hier trafen sich meistens beide Gruppen freudig wieder.
So freudig, daß auch mal auf Gollop sein Rasen getanzt wurde. Sehr zum Ärger des Rasenbezitzers. Und je mehr er sich aufregte, umso lauter haben wir gelacht.

Die wohlverdiente Mittagspause fand traditionell auf den Schützenplatz statt. Egal bei welchen Wetter, hier gab es immer Erbsen,- oder Gulaschsuppe zu essen. Am Lagerfeuer wurde sich dann ausgeruht. Einige total Betrunkene wurden mehrfach vor dem sicheren Flammentod bewahrt. In der einen Hand einen Teller Suppe in der anderen Hand eine Flasche Bier, da verliert man schnell das Gleichgewicht.

Streß gab es meistens, wenn es dann wieder los gehen sollte. Aber nach einigen aufmunternden Worten oder Beschimpfungen klappte auch dies. Man zog also wieder in zwei Gruppen los und beschnorrte den restlichen Teil von Luhdorf.
Dabei ist es besonders hart, wenn man bis zu Behr laufen muß. Na ja, was tut man nicht alles für 5,-DM.

Am späten Nachmittag könnte das Schnorren auch den Titel
„Denn sie wissen nicht, was sie tun“ tragen:

Bei Mutter Pi, ein kleiner Getränkeladen in der Radbrucher Straße,
bedienten sich einige Faslamsbrüder an einen Kasten Holsten, als sie mal eben Geld holen wollte. Wie sie wieder kam, waren nicht nur die Faslamsbrüder weg.

Jürgen Främbs ging auch als Faslamsvadder in die Geschichte ein, denn er schenkte jeden Mitbürger einen Korn ein, meistens aber zwei. Wobei das Glas schon ein Doppelkornglas war.
Ach ja, er genoß dabei auch den einen oder anderen Doppelten. So lief er am Ende immer hinter seiner Schnorrgruppe hinterher.

Ich denke, jeder der einmal mitgeschnorrt hat, wird reichlich solche und andere Erinnerungen behalten haben.

Am Ende trafen sich beide Schnorrgruppen dann an der Luhe. Wenn eine Gruppe etwas langsamer war, dann stritt man sich ersteinmal recht heftig. Aber bis zum Festlokal hatte man sich schon wieder vertragen und so wurde noch ein gemütliches Bierchen getrunken.

Übrigens: Wenn mal jemand fragt, wie das Wetter damals war:
Mal hat’s geschneit, mal war es bitter kalt, und einmal hatten
wir +15°. Wer will da noch eine Bauernregel aufstellen?

1993: Frauen beim Schnorren

Auf der Jahreshauptversammlung am 21.11.1992 war es soweit. Nach jahrelangen hin und her dürfen die Frauen jetzt mitschnorren.
Von 34 Anwesenden stimmmten 24 mit ja.
Faslam 1993 wurde also zum ersten Mal mit Frauen geschnorrt.
Und…, sie machten ihre Sache gut.

Am darauffolgenden lustigen Abend trat dann der „Totengräber“ Frank Wölper in Aktion. Er sprach zu der Faslamsgemeinde wie folgt:
Liebe Gemeinde,
wir haben uns hier versammelt, um etwas zu Grabe zu tragen.
Auf das in der Erde vergammelt,
bald wird keiner mehr danach fragen.
In einer heilen Männerwelt fallen die Bastionen,
Faslam wird immer weiblicher, denn bei den Aktionen,
schwächeln die starken Helden ab,
und die Leute werden knapp.
Wir mußten es uns eingestehen und so war es um uns geschehen.
Am 21.November auf der Jahreshauptvers. wurde fast Blut vergossen,
denn auf ihr wurde beschlossen:
Die Frauen dürfen mit beim Schnorren,
wenn ich das höre, schmerzen mir die Ohren.
Liebe Gemeinde,
nun laßt uns Erde darauf werfen und auch Dunk,
auf die Männerehre und der aufrechten Haltung.
Denn so schön wie früher wirds niemals mehr,
betrinken wir Männer uns noch so sehr.
Ruhe in Frieden…Prost!

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Die logische Konzequenz vom Schnorren:

Das Strafgericht

Da nun auch Faslamsbrüder und ihre Führungskräfte unterschiedliche Auffassungen von Sitte, Anstand und Moral haben, wurde das Strafgericht bis heute aufrecht erhalten.

Das Strafgericht, was von Hannes und Frido erfunden wurde, hat Kessy Meyer dann als Oberstaatsanwalt zeitweise zur Perfektion vollendet.
So wurde eigens für die Übeltäter ein Fallbeil gebaut. Schergen wurden eingeteilt, damit auch kein Bösewicht entkommt.

Einmal wäre es fast zu einem Unfall gekommen, als der nicht mehr ganz so nüchterne Scharfrichter Zick versehentlich das Fallbeil herunterfallen ließ. Zum Glück war das Beil aus Holz und Krausi(er war der zu Exikutierende) sein Hals vom vielen trinken gut trainiert. So endete das Strafgericht doch noch glücklich.

1990 wurden gleich reihenweise die Übeltäter vom Oberstaatsanwalt Kessy Meyer angeklagt:
-Fahnenflucht durch Vincent, Thotte, Krausi und Foxi (Pornofilme?)
-Faslamsbruder Michel Bock wurde zum Schnorren aus dem Bett geholt
-Patrick und Schluckbuck kamen zu spät oder garnicht
-Zick pinkelte Auto’s an
-Kayo ließ eine Flasche fallen
-und der Kassenwart Uwe Feiler drohte dem 1.Vors. Mini mit Mord

So gab es jedes Jahr, Übeltäter zu bestrafen. Aber wie gut, daß alles nur Spaß ist.

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Die Kindermaskerade

Alle Faslamseltern und Helfer haben diesen Tag gehaßt. Er bedeutete immer Streß und manchmal auch Schmerzen.
So waren die Kinder in den ersten Jahren immer gut mit Wasserpistolen ausgerüstet. Die schlimmste Waffe, die es für einen Faslamsbruder geben kann. Gnade konnte man von den Kids nie erwarten. Sie spritzten immer brutal drauf los.

Eine Mutprobe besonderer Art haben die Faslamseltern zu bestehen. Wenn sie in Toilettenpapier eingewickelt werden und die Kinder auspacken dürfen, dann geht nicht nur das Papier kaputt.
An das Geknalle von Spielzeugpistolen hat man sich ja schon gewöhnt, aber das zehn Kinder auf einmal an einen hängen wie die Kletten, das geht wirklich zu weit. Aber so sind sie, die kleinen Lieben.

Höhepunkt des Streßes ist dann die Geschenkeverteilung.
„Das will ich nicht“ oder „Ist das blöd“ oder „Ich weiß nicht was ich nehmen soll“  sind nur eine kleine Auswahl von Standartsätzen.
Am schlimmsten sind dann aber die Mutti’s :
„Habt ihr nicht was anderes, das können wir nicht gebrauchen“ .

Dabei handelt es sich hier nur um eine kleine Aufmerksamkeit von uns, denn vom Eintrittsgeld (1,-DM für Kinder u. 3,-DM für Erw.)
konnten wir noch nie die Kindermaskerade finanzieren. Wir haben immer draufgelegt.
Aber so eng darf man das nicht sehen, denn es handelt sich hier um eine Investition in den Nachwuchs.

Musikalische Unterstützung fanden wir zuerst bei der Kapelle Karl Brößling, mit dem Temperament einer kaputten Musikbox, später dann bei den Miamy Boys, die die kleinen Quälgeister immer gut in den Griff bekamen.
Für uns waren diese Jungs wirklich Gold wert.

Auf jeden Fall ist der Laden immer gerammelt voll und unsere Mitbürger loben uns für unseren Einsatz.    Na siehste!

Der lustige Abend

Der lustige Abend entstand im Jahre ’90. Wie jedes Jahr folgte am Sonntagabend nach dem Strafgericht der ein oder andere kleinere Vortrag. Mal war es Holger Röhrs oder Uta Meyer, aber auch Helmut Maak aus „Royyyyydorf“ gab des öfteren einen zum Guten.

Die Fraueninitiative!
1990 aber hatten sich unsere Frauen etwas besonderes überlegt. Sie nutzten die Bühne bei Rundt’s für einen munteren Tanzauftritt.
Dieser kam so gut an, daß im nächsten Jahr, hier schon in der Schützenhalle, ein lustiger-öffentlicher-Abend mit ins Programm genommen wurde.
Seitdem konnten wir die tollsten Auftritte erleben. Unter anderem waren zu sehen:
Die singenden Seemänner, die Wikinger, Polizeiwache Luhdorf, St.Maria-Cron, die Muppetshow, das männliche Tanzballett, die Werbungsverarschung, Raumschiff Enterprise, diverse Einzelauftritte von einigen Faslamsbrüdern und ,-schwestern, und noch vieles mehr.

Nach den Auftritten wurde super abgefetet. Alle Mitwirkenden waren scheinbar völlig losgelöst von der vorherigen Anspannung.
Unterstützung erhielten wir von den Miamy Boy’s, die uns immer kräftig einheizten.

1995 mußte dieser Abend wegen mangelnder Beteiligung leider ausfallen. Angeblich gab es im Verein einen „Baubabyboom“.
Aber ein Jahr Pause tut der Sache vielleicht mal ganz gut.

Freuen wir uns auf die nächsten Auftritte!

Rosenmontagsball und Lumpenball

Der Rosenmontagsball war immer der Abschlußtag in unserem Festprogramm. Leider war die Beteiligung der Dorfbevölkerung immer sehr mau, keiner wollte für diesen Tanz einen Urlaubstag, den Dienstag danach, opfern.
Als besonderer Programmpunkt war die Ehrung der Jubilare zu sehen.
Desweiteren wurde auch unser Brandmeistersaufen durchgeführt, was aber bei den anderen Gästen nicht nur Erstaunen, sondern auch Entsetzen hervorrief. So wurde dieser Höhepunkt schnell auf einen anderen Tag verlegt.

Dann war da noch die Sache mit den Luftballons. Jedes Jahr füllten wir hunderte Ballons in ein Netz und zogen es unter die Decke. Bei der Kindermaskerade und auf dem Rosenmontagsball wurde es dann unter dem Jubel der Gäste herabgelassen. Welch ein Spaß!
Die Sache hatte nur einen Haken, der Knoten ging selten auf.
Wir tüftelten jedes Jahr über den wohl besten Knoten, aber meistens kam das ganze Netz mit herunter.
Als es einmal widererwarten doch klappte, war der 1.Vorsitzende so begeistert, daß er Friedo daraufhin den  „Knotenauforden“ verlieh.

Zum Ende dieser Tanzveranstaltungen führten wir immer ein „Feldquartier“ durch. Hier wurde zum Abschluß noch einmal kräftig gesungen oder unser Musikwagen dudelte noch ein bißchen.
Anschließend wurden wir meistens vom Wirt rausgeschmissen.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt stellte sich folgende Preisfrage:
Wo essen wir Spiegeleier ?
Als sich nach langen hin und her ein Freiwilliger meldete, packten wir unsere geschnorrten Eier und los ging es.
Mit Musikwagen natürlich, so wußten auch die anderen Mitbürger, daß der Lumpenball zu Ende war. Übrigens: Nicht selten kam es vor, daß der Musikwagen bei diesen nächtlichen Touren beschädigt wurde.
Denn auch hier gilt: Alkohol am Steuer, das wird teuer!
Als man endlich am Zielort ankam, da mußte manch eine Küche wegen Überfüllung geschlossen werden.
Auch kam es vor, daß der eigentliche Küchenchef, die Hausfrau des besuchten Hauses, die Regie lieber selbst übernahm.
Scheinbar traute man den lieben Sohn das Eierbraten nicht zu, oder hatte man Angst um die Kücheneinrichtung?

Mittlerweile zeigte die Küchenuhr 06.00Uhr. Zeit zum Aufbruch!
Einige entschieden sich für ihr Bett, andere waren jetzt so richtig in Form und fuhren noch nach Winsen.
Hier zeigte man es noch einmal allen, wie gut man noch drauf ist.
Singend und johlend zog man durch die Straßen. Leider ließ sich keiner davon anstecken, die hielten uns eher für blöd.

1994 verlegten wir den Tanzabend auf den Samstag. Seitdem heißt er Lumpenball und wird ein bißchen besser besucht.
Alle Mitglieder Gäste geben sich immer besondere Mühe bei ihrer Kostümierung.
Eine Tombola bringt dann noch Spannung in diesen Abend, und so manch einer geht mit mehreren Preisen glücklich nach Haus.

Das „Jeckausgraben“

1990 gruben wir zum ersten Mal unseren Jeck aus.
Eigentlich wollten wir noch einen weiteren Tag zum Feiern haben, waren uns doch vier Tage zu wenig.

Anne Angermeier stiftete uns eine Stoffpuppe und verkleidete sie dann als Faslamsvadder. Andere pfiffige Faslamsbrüder bastelten schnell einen kleinen Sarg mit Plexiglasscheibe uns stüllpten den kleinen Kerl dort rein. Fertig war der Jeck!

Am Faslamsdonnerstag vollzogen wir dann auf dem Faslamsgrundstück bei Lagerfeuer und Punsch eine „Auferstehungszeremonie“. (Andere Dörfer suchen die Kömbuddel)

Ersteinmal trifft man Vorbereitungen:
Der Jeck ist aufgebarrt und mit einer Fahne zugedeckt. Die Faslamsbrüder u,- schwestern bilden einen Kreis. Eine Kömbuddel steht bereit.    Absolute Ruhe!  Totenstille!

Der 1. Vorsitzende spricht dann folgende Worte:

„Der Jeck benötigt einen Zaubertrank, um für Faslam aufzuerstehen. Dazu werde ich jetzt schreiten.“

Oh Jeck, ich bereite dir , dein Lebenselexier,nun paßt gut auf und lauschet mir.

Kohlsuppe hier, Bölke da….und die Erbsensuppe vom letztem Jahr.
Salz, aber nicht so dolle,   Schnee von Frau Holle.
Geb in den Topf ein wenig Kotze, faß der Heidi an die …..Nase.
Dreh den Stab nun schnell herum,
wer ’nen Schluck nimmt der kommt um.
Ein bißchen Hü, ein bißchen Hott, fertig ist der magische Kompott.
So Jeck, nun laß es dir schmecken,
auf das die magischen Kräfte dich jetzt wecken.
Der Sarg der bebt,     der Jeck der lebt.
Hurra, hurra er läßt uns sagen,   wir sollen ihn zum Feste tragen.
Vier Tage sollen wir uns laben, an den von uns geschnorrten Gaben.
Was mein ist, ist auch dein, ihr sollt alle fröhlich sein.
Nun lasset uns ziehen frohen Mutes, Faslam bringt nur Gutes.

Prost Faslam!   Und alle Faslamsbrüder…………

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Dann ziehen alle Faslamsbrüder und ,-schwestern unter lauten Gesang in Richtung Schützenhalle. Unser Musikwagen unterstützt uns dabei.        Somit ist unser Faslamsfest eröffnet!

Wenn Faslam dann vorbei ist, müßte man den Jeck eigentlich wieder einbuddeln. Aber seit es im ersten Jahr geregnet hatte, fiel diese Idee einfach weg. Aber oh Wunder, der Jeck läßt sich im darauffolgenden Jahr wieder ausbuddeln!

Teilnahme an anderen auswärtigen Faslamsveranstaltungen

Faslam in Pattensen:
Traditionell marschierten wir über die Bahngleise nach Pattensen, um am 1.Sonntag im Februar, den Faslamsumzug vor Post-Maak zu genießen. Anschließend feteten wir immer auf dem Saal. Neben dem Tanzbein wurde auch schon mal der Taktstock des Spielmannzugs geschwungen. Carsten Rehbock, nicht mehr ganz allein, machte das ganz hervorragend. Man munkelt, die Spielleute hätten auch so gespielt.

Das Papstmobil
1990 nahmen wir zum ersten Mal mit einem Wagen am Umzug teil. Mehrere Arbeitseinsätze unter Leitung von Gerd und Ria Litzenroth wurden durchgeführt, um dann mit einem umgebauten Geländewagen „Papstmobil“ und einem 20m langen Transparent in Pattensen präsent zu sein. Unser Motto war: „Was dem Papst heilig ist, kann uns nur recht sein.“ So transportierten wir statt des Papstes unsere Faslamseltern.
Fazit: Tolle Aktion mit sehr viel Arbeitsaufwand.

Ein Jahr später machten wir aus einem Heuanhänger ein besetztes Haus aus der Hafenstraße. Nur bei dem Motto fehlte uns die richtig zündende Idee, so verstand der ein oder andere Zuschauer unseren Wagen nicht richtig. Aber was soll’s, wir hatten unseren Spaß.

Bei der Bewertung lagen wir meistens ganz hinten, aber darum ging es ja nicht. Nur der olympische Gedanke zählt.

Das war dann auch unser letzter aktiver Auftritt beim Umzug in Pattensen, denn neben reichlich Arbeitsstunden muß man auch tief in den Geldbeutel greifen, um das Material, Bonbons, Köm, usw. zu finanzieren. 1000,-DM sind da nichts.

In den Jahren danach hielten wir uns wieder bei Post-Maak „warm“.  Da weiß man , was man hat!

Karneval in Adendorf: Wie peinlich!

Auf Grund einer Einladung der Heidenarren aus Adendorf, ein Karnevalsverein, sind wir zur Proklamation des Prinzenpaares dort mit 20 Faslamsbrüdern und ,-schwestern erschienen. (Diese Einladung hatte uns Uwe Feiler von seinem Bundeswehrkollegen besorgt.)
Es wurde viel geredet, Geschenke wurden ausgetauscht, Blumen hier- Küßchen da, ein bißchen trallala!   Stimmung gleich null.
Die ersten von uns machten sich schon nach einer Stunde aus dem Staub und setzten sich in die Gaststube. Der Rest ertrug noch eine Büttenrede -ein Flopp hoch drei – und verabschiedete sich dann nicht kommentarlos.

Wir haben dann das gemacht, was jeder gedacht hat:
Bloß schnell den Kontakt zu den Heidenarren abbrechen!

Kuriositäten mit den Faslamseltern

Die Faslamseltern beteiligten sich mehr oder weniger bei der Organisation unser Feste. So gab es die unterschiedlichsten Paarungen. Der eine leistete vorzügliche Arbeit und glänzte mit immer neuen Ideen, der andere war dann oft ein stiller Beobachter.

Beim Schnorren hieß es immer Durchhaltevermögen zeigen, denn manch ein Dorfbewohner trinkt nicht gern allein. So ist der eine Faslamsvadder schon Mittags recht betrunken gewesen.
Wenn man sich dann noch im Schnack aufhält, kann es sein, daß die Schnorrgruppe schon vier Häuser weiter ist.

Eine Faslamsmudder dagegen kam gar nicht erst aus dem Bett raus. So mußten wir ihn im Sandbergenweg abholen. Wie gut, daß er im eigenen Bett geschlafen hat.

Ein Jahr später war die Faslamsmudder völlig von Sinnen. Kam sie zum Preisskat erst gegen 22.00Uhr. Und dann noch in Zivil! Aber das war ja schon was, denn einen Tag vorher, beim Jeckenausgraben, wurde sie überhaupt nicht gesehen.

Ein Faslamsvadder ging Abends immer recht früh. Er hatte wohl Order von seinem Weib bekommen !? Das hatte aber auch den Vorteil, daß er am nächsten Morgen immer der erste Aufräumer war.

Ein anderer Vadder glänzte auch oft durch Abwesenheit. Statt auf der Tanzfläche zu erscheinen, verkrümmelte er sich in den Auswertungsraum und zählte das eingenommene Geld. Aber es sei ihm verziehen, denn er war auch noch der Kassenwart im Verein.

Im nächsten Jahr wurden die Dorfbewohner nicht mit  „FASLAM“ begrüßt, sondern ein neuer Schlachtruf machte die Runde:
Japa, japa, was der Hund nicht frißt, frißt Papa.  !?!?
Statt Prost, hörte man „darf es noch ein bißchen Kohlsuppe sein?“.
Aber sonst war alles im grünen Bereich!

Eine etwas andere Geschichte:

Ende Januar 1992 war ich in Luhdorf unterwegs und wollte Einladungen für unser Faslamsfest verteilen.
Als ich den Sandbergenweg entlang fuhr, da hielt mich Friedhelm Beecken wild gestikulierend an.  „Du mußt mal eben mit anpacken, geh mal rüber zu Dieter Albers in den Stall.“
Nichts ahnender Weise machte ich mich auf den Weg. Friedhelm kam wenig später hinterher, er hatte noch Rudel Eggers dabei.
Im Kuhstall angekommen, sah ich auch gleich die trächtige Kuh.
Und da bei Albers keiner, außer der Oma, zu Haus war, mußte ich also mit anpacken.
Nachdem Friedhelm beim Kalb ein Seil um die Pfoten gebunden hatte, mußten Rudel und ich kräftig ziehen. Es war eine glatte Geburt, obwohl glitschig der bessere Ausdruck wäre.
Das Kalb wurde dann noch mit Stroh abgerieben und wir bekamen zum Lohn einen heißen Rumgrog von Oma Albers eingeschenkt.

 

1996 – Das Jubiläum

50 Jahre Faslam in Luhdorf und Roydorf
Mit den Planungen für dieses Fest wurde schon 1994 begonnen. Ein eigens eingesetzter Festausschuß sollte dieses Fest gestalten.
Leider war dieser Ausschuß nicht sehr „erfolgreich“.

Der Beirat, die Faslamseltern und der Vorstand haben sich dann bis heute in dutzenden Versammlungen den Kopf über dieses Fest zerbrochen.

In den anfänglichen Planungen war auch an eine Faslamsdisco und an einen Frühschoppen mit Blasmusik gedacht worden. Doch läßt sich leider nicht alles realisieren.
Trotzdem haben wir versucht, ein attraktives Programm für unsere Mitglieder und Gäste zu erstellen.

Neben der Organisation der Feierlichkeiten, wurde auch an dieser Chronik und an einer Fotoausstellung gearbeitet.

Die finanzielle Grundlage für dieses Jubiläum hatten wir uns schon Jahre vorher geschaffen. Zwar nörgelten viele Mitglieder,
„der Vorstand sitzt auf dem Geld“, aber alle ließen sich von unser Sparsamkeit überzeugen.
Auch mußten wir uns den Vorwurf von Außenstehenden, „der Faslamsverein schwimmt im Geld“, gefallen lassen.
Richtig ist aber, daß unser guter Kassenstand nur durch harte Arbeit erwirtschaftet wurde. Die Einnahmen aus der Maidisco und dem Dorfpokal fielen nur so gut aus, weil alle Faslamsbrüder und ,-schwestern immer wieder zum „Nulltarif“ arbeiteten.

Auf der Jahreshauptversammlung am 11.11.95 wurden dann Helge Möller aus Borstel und Martin Dierks aus Roydorf zu unseren Faslamseltern gewählt.
Somit waren alle Voraussetzungen für ein gutes Gelingen geschaffen.

Größtes Problem für uns war aber der Umbau der Schützenhalle.
Auf einer Mitgliederversammlung der Schützenkameradschaft Luhdorf/Roydorf, wies der 1.Vorsitzende der Faslamsvereinigung noch einmal nachdrücklich darauf hin, daß wir im Jahr 1996 in der Schützenhalle unser Jubiläumsfest feiern wollen.
Der Schützenvorstand hat uns zwar nie eine 100% Zusage gegeben, doch wollte er unseren Wunsch gern berücksichtigen.

Die endgültige Entscheidung, ob wir in der Schützenhalle feiern können, fällt wohl erst kurz vor Faslam.
So hoffen wir, daß Faslam 1996 unter einem guten Stern steht, und daß dieses Jubiläumsfest ein voller Erfolg wird.

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