03. 1946 bis 1949

Jahr            Faslamsvadder        Faslamsmudder             Festlokal
1946           Hermann Koch         Albert Kröger                Pehmöller
1947          Albert Kröger            Peter Wind                     Rundt
1948          Heinrich Bruns          Ewald Gastorf                Bahnhof
1949          Albert Kröger           Heinrich Gerdau             Pehmöller

Hermann Koch, Faslamsvadder 1946 erinnert sich:
Vor dem Krieg wurde auch schon Faslam gefeiert. Es war das Fest für die Helfer auf den großen Höfen. Ein Knecht bekam den Sonntag, Montag und Dienstag frei, eine Magd brauchte erst wieder am Donnerstag zum Melken.
1946 feierten wir bei Pehmöller auf dem Saal. Die Saalgebühr betrug damals 80,-Mark. Meine Faslamsmudder Albert Kröger und ich hatten uns den Gehrock mit Zylinder von unseren Vadder geliehen.
Normaler Weise war um 22.00Uhr Polizeistunde!
Für unseren Tanzabend hat uns Friedel Behr, er war der Kraftfahrer  vom englischen Kommandeur in Winsen, einen Oberst, eine Sondergenehmigung besorgt. Hier wurde uns erlaubt, bis 02.00Uhr zu feiern.
Geschnurrt wurden Eier und Würste, die dann am Abend mit Kartoffelsalat verspeist wurden. Als Getränke gab es ein rötliches Heizgetränk, welches auch kalt getrunken wurde, ein „Molkebier“ und natürlich der „Selbstgebrannte“. Da Schnaps zu dieser Zeit verboten war, stand das kostbare Getränk draußen in der Hecke.

Peter Wind kam im Oktober 1946 aus der Gefangenschaft. 1947 war er Faslamsmudder und feierte zusammen mit dem Faslamsvadder Albert Kröger Faslam. Peter Wind erzählt:

„Faslam wurde damals schon vier Tage gefeiert. Neben dem Wurstschnurren wurden auch Karten gespielt und es wurde getanzt.
Mein Faslamsvadder war Albert Kröger aus Luhdorf(heute der Hof von Peter Rieckmann).
Jedes Dorf stellte früher ein Faslamselternteil.
Die Faslamsbrüder setzten sich aus der Dorfjugend, Erntehelfern und Flüchtlingen zusammen. So wurde zünftig mit bescheidenen Mitteln gefeiert. Der Köm wurde natürlich schwarz aus Kartoffeln gebrannt.
Uns allen wird wohl noch die schlechte Zeit in Erinnerung bleiben, die damals nach dem Krieg herrschte. So gab es eine Familie auf dem Kloster(in Luhdorf), wo immer nur ein männliches Familienmitglied zur Kirche ging, weil sie nur einen schwarzen Anzug mit einem schwarzen Paar Schuhe besaßen.“

Zum Ursprung des Faslams glaube ich, daß der Name Faslam auch von Faselabend kommen könnte. Hier traf man sich an einem Abend im Winter und faselte – erzählte alte Geschichten.“

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